|  | Seit der Entdeckung der Hochtemperatur-Supraleiter 
		durch Bednorz und Müller im Jahre 1986 wird weltweit an der Entwicklung 
		von Anwendungen gearbeitet. Zunächst war die Forschung darauf 
		konzentriert, immer neue Materialien mit höheren Sprungtemperaturen zu 
		finden, was dazu führte, dass derzeit mehrere “Familien” von 
		Hochtemperatur-Supraleitern bekannt sind, deren höchste Sprungtemperatur 
		155 K beträgt. Nach den ersten zehn Jahren intensiver Forschung sind für 
		eine Vielzahl von Anwendungen der Hochtemperatur-Supraleiter 
		hauptsächlich zwei der Familien wichtig: Zum einen das YBa2Cu3O7 (oder 
		kurz YBCO) mit einer Sprungtemperatur Tc von 91 K, dessen Einheitszelle 
		Kupfer-Sauerstoff-Ebenen und Ketten aufweist, und das 
		(Pb,Bi)2Sr2Ca2Cu3O10 (Bi-2223) mit einer Sprungtemperatur von 110 K, das 
		drei Kupfer-Sauerstoff-Ebenen aufweist und damit eine höhere 
		intrinsische Anisotropie, die sich z.B. im Magnetfeld bemerkbar 
		macht. Für die eigentlichen Anwendungen ist jedoch nicht nur die 
		Sprungtemperatur von Interesse, sondern vor allem der Betrag der 
		kritischen Stromdichte jc, d.h. der größtmöglichen Stromdichte, die ein 
		Supraleiter noch verlustfrei transportieren kann. Aufgrund der 
		Materialeigenschaften der Hochtemperatur-Supraleiter (die 
		Hochtemperatur-Supraleiter sind oxidische Keramiken mit relativ 
		komplizierten Kristallstrukturen) ergeben sich hier jedoch etliche 
		Probleme. |  |