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Seit jeher ist ein zentrales Bestreben der
Naturwissenschaften die Aufklärung kleinster Strukturen. So besitzen wir
heute eine solide Kenntnis etwa von der komplexen biologischen
Beschaffenheit einer Zelle, vom detaillierten Aufbau riesiger Moleküle
oder von der hochsymmetrischen atomaren Anordnung in kristallinen
Festkörpern. Selbst die innere Struktur der Atome ist weitestgehend
aufgeklärt. Seit einigen Jahren zeichnet sich jedoch eine völlig neue
Dimension des naturwissenschaftlichen Interesses an ultrakleinen
Strukturen ab. Mit der Entdeckung von direkten Zugriffsmöglichkeiten auf
die einzelnen Bausteine unbelebter und belebter Materie sowie mit dem
damit zunehmenden Verständnis für die Selbstorganisation dieser
Bausteine hat weltweit eine industrielle Eroberung nanoskaliger
Dimensionen eingesetzt. Das schon jetzt erreichte Innovationstempo der
Nanotechnologie führt dazu, dass einerseits noch wesentliche
naturwissenschaftliche Grundlagen vieler Phänomene auf der
Nanometerskala erforscht werden müssen, während schon erste
nanotechnologische Produktgruppen die Weltmärkte betreten und die
Nanotechnologie als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts angesehen
wird. Es ist evident, dass innerhalb der Nanostrukturforschung und
innerhalb der Nanotechnologie die Vermessung und Analyse nanoskaliger
Objekte eine herausragende Stellung einnimmt. Daher ist es notwendig,
anhand der heute absehbaren Bedürfnisse der Nanostrukturforschung und
der Nanotechnologie die ausgeprägt interdisziplinären Forschungsziele im
Bereich der Nanoanalytik für die nächsten Jahre möglichst klar zu
definieren. |
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