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Mit dem Jahrtausendwechsel bahnt sich der Eintritt in
eine technische Ära an, die einerseits durch eine schier unvorstellbare
Steigerung der Effizienz neuer Materialien, elektronischer Bauelemente
und mechanischer Komponenten geprägt sein wird und andererseits zu noch
unüberschaubaren sozialen und wirtschaftlichen Umwälzungen der
Industriegesellschaft führen wird. Treibende Kraft für den Eintritt in
diese neue Ära ist das technologische Bestreben, funktionale Komponenten
eines gesamten Systems immer weiter zu miniaturisieren. Dieses Bestreben
ist nicht neu, sondern war schon immer Basis technologischer
Fortschritte. Daß dennoch gegenwärtig ein beträchtlicher
Evolutionssprung bevorsteht, hat seine Ursache darin, daß bisher
verfolgte Miniaturisierungskonzepte nunmehr an physikalische Grenzen
stoßen, die auch durch eine beliebige technische Raffinesse nicht mehr
überwindbar sind.
Der Übergang von der Mikro- zur Nanotechnologie ist nicht durch eine
stetige Reduktion der Strukturabmessungen funktionaler Elemente geprägt,
sondern dadurch, daß das Unterschreiten bestimmter kritischer und
systemimmanenter Grenzwerte völlig neuartige Konstruktionsprinzipien
erfordert. Dieser Sachverhalt wird deutlich, wenn man zunächst einmal
die historische Entwicklung der Mikrotechnologie, die ja heute eine
Vielzahl von technischen Produkten insbesondere im Bereich der
Informationstechnologie prägt, und das allmähliche Erreichen ihrer
physikalischen Grenzen betrachtet. |
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